Neunschwänzige Katze: Der Klassiker unter den Spankingtoys!

Bereits seit einigen Jahren zeigt sich der Trend, dass auch durchschnittliche Paare ihr Sexleben mit BDSM Elementen aufpeppen. Außer Handschellen wird beispielsweise die eine oder andere Peitsche eingesetzt, um den Partner zu disziplinieren. Zu den bekanntesten Peitschen gehört die neunschwänzige Katze.

Was ist die neunschwänzige Katze?

Warum Peitschen mit 9 Riemen ausgerechnet Katzen genannt werden, ist nicht genau überliefert. Das Attribut neunschwänzig bezieht sich darauf, dass die Riemenpeitsche in der Regel 9 Tails (Riemen) hat. Es gibt allerdings auch Varianten mit weniger (7) Riemen. Die Riemenpeitsche besteht aus einem kurzen starren Griff, an dem die Tails befestigt sind. Diese sind mit einer Länge von ca. 50 cm relativ kurz. Manchmal sind in die Tails Knoten geflochten, um den Schmerz beim Auspeitschen zu erhöhen. Für den Griff wird Holz oder Kunststoff verwendet. Die Riemen bestehen in der klassischen Variante aus Leder. Zunehmend wird auch Gummi oder Kunststoff verwendet. Selbst Seegras wird benutzt.

Was ist das Besondere an der neunschwänzigen Katze?

Wahrscheinlich ist das Schlaginstrument die bekannteste Peitsche überhaupt. Sie hat einen schlechten Ruf  und ist bekannt als Symbol für Grausamkeit und strenge Disziplin. Darauf gründet sich ihre Beliebtheit in der heutigen BDSM Szene. Tops benutzen sie, um ihre Macht zu demonstrieren.

Die Geschichte der neunschwänzigen Katze geht viele Jahrhunderte zurück. Damals wurde die neunschwänzige Katze als Strafinstrument in Heer und Marine vieler Länder eingesetzt. In der Royal Navy war sie als "Cat of nine tails" bekannt und gefürchtet. Kapitäne hatten das Recht, Besatzungsmitglieder bei den geringsten Vergehen durch Auspeitschen zu bestrafen. Schon geringe Vergehen wurden durch 12 Hiebe mit der Peitsche bestraft. Besonders grausame Vorgesetzte "sammelten" die Vergehen, damit sich das Auspeitschen lohnte. Derartige Strafen waren bis weit in das 19. Jahrhundert hinein üblich, bevor sie zuerst in England und dann in den USA verboten wurden. Auf deutschen Schiffen war die neunschwänzige Katze nicht üblich. Dort wurden die Seeleute stattdessen mit dem Tauende bestraft. Der Bootsmann pflegte es zusammengerollt unter dem Hut zu tragen, um es jederzeit einsatzbereit zu haben. Bestrafungen mit der Peitsche werden in vielen Abenteuerfilmen gezeigt und faszinieren die Zuschauer.

Welche Materialien werden verwendet?

Leder

Das klassische Material für Tails ist Leder. Jeder Tail besteht aus mehreren dünnen Riemen, die miteinander verflochten und nahe dem Ende verknotet sind. Tails aus Leder sind mittelhart und für die meisten Zwecke im BDSM geeignet.

Gummi

Da die Tails aus Gummi nur ca. 3 mm dick sind, sieht eine neunschwänzige Katze dieser Variante harmlos aus. Das täuscht aber, weil die Riemen aus Vollgummi einen nachhaltig brennenden Schmerz erzeugen. Kenner sagen, dass die Peitsche "bissig" sei. Gummi Tails sind zudem beliebt, weil sie beim Auspeitschen laute, klatschende Geräusche erzeugen.

Seegras

Die ungewöhnliche Alternative zu Leder oder Gummi wurde in letzter Zeit populär. Die Tails dieser besonderen neunschwänzigen Katze werden aus einzelnen Seegras-Fasern geflochten und an den Spitzen verknotet, damit sie sich bei der Benutzung nicht auflösen. Seegras-Tails zeichnen sich durch ihre Flexibilität aus. Im trockenen Zustand sind sie eher rau und steif. Das gezielte Treffen bestimmter Stellen ist kaum möglich. Sie eignen sich eher zum großflächigen Auspeitschen. Anders dagegen, wenn die Seegras-Tails in Wasser eingeweicht werden. Dadurch werden sie viel geschmeidiger und können große Schmerzen bereiten. In ihrer Wirkung kommt eine nasse neunschwänzige Katze mit Seegras-Tails einer Peitsche mit Riemen aus Leder gleich. Seegras hat den Vorteil, dass es sich um einen einheimischen, nachwachsenden Rohstoff handelt. Allerdings behält es noch lange einen relativ starken Eigengeruch.

Was unterscheidet eine neunschwänzige Katze von anderen Peitschen?

Grundsätzlich sind Peitschen mit mehreren Riemen für die Verwendung als Spanking Toy besser geeignet als so genannte Singeltails (einriemige Peitschen). Dafür gibt es mehrere Gründe. Da sich die kinetische Energie des Schlages bei einer Peitsche mit mehreren Tails auf eine größere Fläche verteilt, ist die Gefahr von Verletzungen geringer. Der Riemen einer Singletail kann dagegen Überschallgeschwindigkeit erreichen (Peitschenknall) und ist in der Lage, schwere und sogar tödliche Verletzungen zu verursachen. Ein anderer wichtiger Faktor ist die Handlichkeit. Eine neunschwänzige Katze ist im Durchschnitt nur etwas mehr als  60 cm lang  (Tails + Griff). Das macht sie zum Einsatz in normalen Räumen geeignet. Die Peitschenschnur einer Singletail kann unter Umständen mehrere Meter lang sein. Sie wurden in erster Linie als Arbeitsmittel für Hirten und Kutscher entwickelt und waren für den Einsatz im Freien bestimmt.

Um mit einer Singletail Peitsche richtig umgehen zu können, ist langes Training nötig. Es gibt sogar Wettbewerbe im Peitschenknallen. Dagegen können selbst Einsteiger in die BDSM Szene eine neunschwänzige Katze einsetzen, wenn sie einige Regeln beachten.

Was sind das für Regeln?

Auspeitschen stellt für den Bottom eine große psychische und physische Belastung dar. Das gilt in besonderen Maß, wenn es zum ersten Mal geschieht. Top und Bottom müssen sich vorher unbedingt darüber unterhalten. Die Peitsche darf nur eingesetzt werden, wenn der Bottom es wirklich möchte. Sicherheitshalber sollten die beiden ein Code Wort vereinbaren. Das ist ein Wort, das nicht im Zusammenhang mit BDSM oder Sex steht. Nennt es der Sub, bedeutet es, er kann die Schmerzen nicht mehr aushalten. Der Top muss das Auspeitschen sofort abbrechen.

Zur Sicherheit gehört auch, dass der Top seinen Sub während des Auspeitschens aufmerksam beobachtet und auf Reaktionen achtet, um notfalls sofort abbrechen zu können.

Dem Auspeitschen sollte zudem immer ein Aufwärmen vorausgehen. Das erfolgt mit kleineren Peitschen, die Flogger genannt werden. Sie regen die Durchblutung an und machen die Haut elastisch. Dadurch sinkt die Gefahr bleibender Schäden. Der Top muss außerdem darauf achten, wohin er schlägt. Das zum Beispiel niemals Schläge auf den Kopf fallen sollen, ist offensichtlich, wegen des empfindlichen Gehirns. Andere Körperflächen sind ebenfalls tabu. Dazu gehören die Flanken, der Bauch und der Unterleib. Dort sitzen lebenswichtige Organe dicht unter der Haut, die durch die Schläge mit der Peitsche verletzt werden können. Gut geeignet für Schläge durch die neunschwänzige Katze sind der Rücken, der Po sowie Arme und Beine.

Anfängern wird empfohlen, sich in einem BDSM Studio oder Club mit erfahrenen Kennern der Szene zu treffen und das Auspeitschen sozusagen unter Aufsicht zu üben. So bekommen sie ein Gefühl, wo, wie und vor allem wie stark sie zuschlagen sollen. Tops wird empfohlen, sich selbst auch einmal auspeitschen zu lassen, damit sie am eigenen Leib verspüren, was der Sub fühlt, wenn er die Peitsche zu spüren bekommt.

Eines ist sicher: Mit der Zeit werden Top und Bottom immer vertrauter mit dem Spanking Toy und möchten die neunschwänzige Katze nicht mehr vermissen. :-)

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